Auftragnehmer: Verein
Auftraggeber: Abteilung für Volkskultur des Landes Kärnten
Projektbericht verfasst von Andreas Kleewein
Einleitung
Wissenschaftliche Sammlungen unterschiedlichster Art stellen die Basis für die Vielfalt und
auch den Wert von Museen dar. Je sonderbarer sie jedoch sind, desto interessanter sind sie
und erregen damit auch die Aufmerksamkeit des Besuchers. Eine solche spezielle Sammlung
ist jene über historische Ziegel, aufbewahrt im Depot des Landwirtschaftsmuseums Ehrental.
Bisher waren nur wenige Exponate dieser Sammlung der Öffentlichkeit ersichtlich, die im
Zuge von Ausstellungen präsentiert werden konnten1. Eine systematische Erfassung und
Dokumentation dieser Sammlung blieb bisher jedoch aus.
Geschichte der Sammlung
Ein kleiner Personenkreis von Mitgliedern des Vereins „Stadelgitter- und Ziegelkultur im
Alpen-Adria-Raum“, gegründet im Jahr 2005, war um den Aufbau einer Kärntner
Ziegelsammlung bemüht2. Dies erschien umso dringlicher, weil einerseits im Fachbereich der
Ziegelei- und Ziegelkunde in Kärnten auf keinerlei Vorarbeit zurückgegriffen werden konnte
und andererseits landauf und landab immer mehr historische Gebäude umgebaut oder
abgerissen werden und deren Ziegelmaterial entweder auf eine Deponie verbracht oder dem
Schredder überlassen werden3. Nach dem Vorbild des Wiener Ziegelmuseums begann die
Entstehung der Kärntner Studiensammlung historischer Ziegel in Verbindung mit einem
entsprechenden Archiv, welches die verschiedensten Datenmaterialien ihrer
Erzeugungsstätten enthält4.
Der Aufbewahrungsort der gesammelten Ziegel war immer die prioritärste Frage. Die
allerersten Ziegel wurden vorerst in einem Depotraum im Hause der Familie Leute am
Pitzelstättenweg in Klagenfurt-Wölfnitz untergebracht, der jedoch bald für die zahlreichen
Neuzugänge zu klein wurde. Die Garage von Ursula Happ aus Großbuch wurde schließlich
als weiterer Depotraum genutzt bis Ida Patzak vlg. Leschanz, ebenfalls am Pitzelstättenweg in
Klagenfurt-Wölfnitz wohnend, kostenlos ihren nicht mehr benutzten Stall für das Ziegeldepot zur Verfügung stellte5.
Schließlich erklärte sich Dr. Heimo Schinnerl bereit, die einzigartige
Sammlung in den Bestand des Landwirtschaftsmuseums Ehrental aufzunehmen. Seit 2008
Befinden sich dort nunmehr die Ziegel in geeigneten Metallstellagen. Am 4. Juli 2008 wurde
die noch immer im Privatbesitz befindlichen Objekte der Familie Leute, Müllner und
Kleewein offiziell dem Landwirtschaftsmuseum Ehrental übergeben.
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1 Andreas Kleewein, Gerfried Horand Leute, Der Verein „Stadelfenster- und Ziegelkultur im Alpen-Adria-
Raum“ – Pionierarbeit für Ziegel und Ziegelgitter in Kärnten. Denkma[i]l. Nachrichten der Initiative
Denkmalschutz, Nr. 11, Wien 2012, 36–37.
2 Wie Anm. 1.
3 Gerfried Horand Leute, Kärntner Ziegelkunde – ein neues, faszinierendes Forschungsgebiet. Die Kärntner
Landsmannschaft Heft 9/10 (2006) 97–103.
4 Gerfried Horand Leute, Andreas Kleewein, Neues aus der Kärntner Ziegelei- und Ziegelforschung: Die erste
Kärntner Studiensammlung für historische Ziegel am Landwirtschaftsmuseum Ehrental (Klagenfurt). Die
Kärntner Landsmannschaft Heft 12 (2008) 25–27.
5 Wie Anm. 3.
Velden am Wörther See, Mai 2014
