Zum Hauptinhalt springen

Bericht über die Inventarisierungsarbeiten der Studiensammlung historischer Kärntner Ziegel

|   Neuigkeiten aus der Welt des Ziegels

Neuinventarisierung

Da die Exponate bisher nur in mehreren Word-Dateien erfasst waren, keine Vermessung und
fotografische Dokumentation erfolgte, wurde mit dieser Arbeit im Februar 2014 begonnen.
Die Inventarlisten befinden sich nun in einem Excel File, untergliedert in mehrere
Datenblätter, jeweils mit den unterschiedlichsten Ziegelformen wie z. B. Mauerziegel,
Dachziegel usw. betitelt.
Die praktische Arbeit wie das Vermessen und Abwägen sowie Fotografieren der Ziegel
erfolgte direkt im Depot des Landwirtschaftsmuseums Ehrental.
So wurde an 21 Tagen, die Arbeit im Landwirtschaftsmuseum Ehrental durchgeführt.
Insgesamt wurde von März bis Mai 2014 die gesamte Projektarbeit durchgeführt.
Sämtliche Fotos der Exponate im jpeg-Format sowie die gesamte Inventarliste und der
Projektbericht liegen im Landwirtschaftsmuseum Ehrental digital auf.

 

Die Exponate

Grundsätzlich wurden die Ziegel der „Ziegelnomenklatur“ nach in Mauerziegel, Dachziegel,
Stadelgitterziegel, Gewölbeziegel, Bodenziegel, Lochziegel, Sonderziegel, Schamottziegel,
Archäologieziegel und Ziegelbären eingeteilt. Ein Sonderbereich bilden die Ziegeleigeräte,
die sich auf Gerätschaften um die Ziegelherstellung beziehen.

Die ältesten gesammelten Exponate gehen in das Jahr 1999 zurück, wobei das
Herstellungsalter der Exponate vom römischen Zeitalter bis in die Gegenwart reicht. Die
systematische Ziegelsammeltätigkeit begann 2005, da auch die Vereinsgründung eine
potentielle Basis dafür schuf. Seitdem konnte durch ein Netzwerk an „Zuträgern“ die
Sammlung nicht nur quantitativ erweitert werden, sondern auch qualitativ, da zahlreiche
Einzelfundstücke mit bisher unbekannten Kärntner Ziegelzeichen dadurch in die Sammlung
kamen. Die 2013 publizierte Ziegelzeichenliste ist dadurch bereits überholt6. Trotz akribischer
Recherchen können nicht alle Zeichen einer Ziegelei zugeordnet werden. Probleme der
Zeichenzuweisung wurden daher immer wieder in diversen Arbeiten erläutert7

Die Sammlung beherbergt insgesamt 1.101 Exponate. Die Provenienz von 15 Mauerziegeln, 6
Dachziegeln, 1 Bodenziegel, 1 Lochziegel und 2 Schamottziegeln, in Summe also 25 Ziegel,
ist unbekannt. Die Herkunft der restlichen Exponate ist aber vollends geklärt.
Zur Häufigkeitsverteilung der einzelnen Ziegel sei gesagt, dass Mauerziegel mit dem
Monogramm FR am häufigsten in der Sammlung zu finden sind. Das spricht für langjährige
und große Produktionszahlen der Ziegelei Farchenhof.

Beim Sammeln von Ziegeln beschränkte man sich nicht nur auf Kärnten, wobei der
Schwerpunkt der Sammlung natürlich auf Kärnten liegt, sondern auch auf andere
österreichische Bundesländer. Vor allem aus den Bundesländern Wien und Niederösterreich
wurden zahlreiche Exponate durch Dr. Gerhard Zsutty vom Wiener Ziegelmuseum, der
Erweiterung der Kärntner Sammlung als Geschenk übergeben. Weiters finden sich auch
Exponate aus Europa und Afrika in der Sammlung, die als Vergleichsobjekte für
Untersuchungen oder Ausstellungen verwendet werden können6.

Für eine mögliche Übersiedlung der Sammlung sei gesagt, dass das Gesamtgewicht aller
Exponate über 2.720 kg beträgt, wobei die Mauerziegel alleine bereits über 1.780 kg haben.
Dies sei daher erwähnt, da die Statik bei der Unterbringung dieser Sammlung eine große
Rolle spielt.

 

***********************

6 Andreas Kleewein, Gerfried Horand Leute, Josef Mörtl, Gerhard Zsutty, Kunststein Ziegel. Über die
Herstellung und Verwendung von Ziegeln. Landesinnung BAU – Wirtschaftskammer Kärnten (Hrsg.),
Klagenfurt am Wörthersee, 2013, 55 S.
7 Gerfried Horand Leute, Neues aus der Kärntner Ziegelei- und Ziegelforschung. Geheimnisvolle Ziegelzeichen.
Die Kärntner Landsmannschaft Heft 9/10 (2007) 112–117. Andreas Kleewein, Unbekannte und neue
Ziegelzeichen aus Kärntens Mauern. Die Kärntner Landsmannschaft Heft 8 (2008) 4–6.

 

 

Anschrift des Verfassers:
Mag. Andreas Kleewein
Erlenweg 12
A-9220 Velden am Wörthersee
Tel.: 0650-9513051
E-mail: andreas.kleewein@gmx.net

Zurück